Drucksache DS/0738/V – Derzeitigen Betreibern des Berghain gewerberechtliche Erlaubnis entziehen

Drucksache DS/0738/V – Derzeitigen Betreibern des Berghain gewerberechtliche Erlaubnis entziehen

21. April 2018 Allgemein 0

Nein, kein Witz. Hinter diesem etwas kryptischen Aktenzeichen verbirgt sich tatsächlich ein Beschlussantrag der AfD an das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg, der darauf abzielte, den wohl angesagtesten Club der Republik – das Berghain in Berlin – zu schließen. Die AfD hat sich also mal wieder selbst zur Zielscheibe beißender Satire gemacht 😉 Das hat man offenbar auch in der Partei zügig erkannt, weshalb die Fraktion den am 19. April gestellten Antrag auch gleich wieder zurückgezogen hat.

Aber der Reihe nach. Gestellt wurde dieser Antrag von Sibylle Schmidt. Die Dame ist zwar parteilos, sitzt aber als Stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bezirksparlament. Wie man gleichzeitig parteilos und stellvertretende Fraktionsvorsitzende für eine Partei sein kann ist mir zwar ein Rätsel, aber ich muss auch nicht alles verstehen 😉 Jedenfalls beklagt sie sich unter anderem über den hohen Drogenkonsum der auf die durchgängigen Öffnungszeiten zurückzuführen sei. Denn diese “fordern den Gebrauch wach haltender Substanzen geradezu heraus.” Ob man nun wirklich glaubt, dass jeder Drogen nimmt der Mittags auf der Tanzfläche steht, ist jedem selbst überlassen, aber zumindest liegt diesem Argument noch eine gewisse Logik zu Grunde.

Lustig wird es aber im nächsten Absatz. Hier werden die berühmt-berüchtigten Türsteher des Clubs als “unintelligente, unansehnliche Wichtigtuer” betitelt. Die Passage klingt für mich wirklich so, als wäre der ganze Antrag viel eher eine Art Frustbewältigung von Frau Schmidt (weil sie mal nicht an diesen netten Herren vorbeigekommen ist), als eine ernstgemeinte politische Initiative. Dabei kann das doch nun wirklich jedem mal passieren, dass man da nicht rein kommt 😉 Außerdem sollten sich die Betreiber des Clubs “beispielsweise in Manchester, London, Rio oder auf Sardinien in berühmten, funktionierenden Clubs Nachhilfe in Ablauforganisation und Musikprogramm” holen. Ich frage mich schon, warum Frau Schmidt auf die politische Agenda setzen will, dass ihr das „Musikprogramm“ im Berghain nicht gefällt… Aber nochmal: Ich muss ja auch nicht alles verstehen 😉

Wie ihr merkt, hinterlässt diese Aktion bei mir große Verwunderung und viele Fragezeichen. Aber ich wollte Euch diese kleine Anekdote auf keinen Fall nicht vorenthalten! Und mit dem sofortigen Zurückziehen des Antrages hat die Geschichte ja auch sehr schnell ein Happy End bekommen. Ihr dürft weiter rund um die Uhr im Berghain feiern! 🙂

 

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